CROSS-SKILLING: NEUES BUZZWORD IN DER WEITERBILDUNG?
Unternehmen finden immer schwerer neue Talente. Die Mitarbeitenden wollen mehr Geld, mehr Leistungen, mehr Flexibilität und mehr Investitionen in ihre Laufbahn. Nie zuvor haben so viele Menschen ihren Selbstwert als Fachkraft erkannt. Das ist inspirierend, aber es gestaltet die Herausforderungen für die Lern- und Entwicklungsteams immer schwieriger. Der Kampf gegen die enorme Personalfluktuation, die sich rasch ausweitende Qualifikationslücke und gegen die Produktivitätsprobleme wird nicht einfach sein – ist aber u.a. durch Cross-Skilling machbar.
Die Dinge, die die Mitarbeitenden wünschen, kann das Unternehmen in der Regel bieten, insbesondere Flexibilität. In der Tat, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gehen in beide Richtungen, denn viele Fachleute in Führungspositionen legen großen Wert auf Mitarbeitende mit der Fähigkeit, sich anzupassen, umzuschulen und neue Rollen aus den eigenen Reihen zu besetzen.
Bei Reskilling (Umschulung), Upskilling (Höherqualifizierung) und Cross-Skilling (übergreifende Qualifizierung) geht es darum, das vorhandene Mitarbeiterpotenzial bestmöglich auszuschöpfen.
Skilling-Arten im Detail:
Reskilling bedeutet das Erlernen neuer Fähigkeiten für den Übergang in eine vollkommen neue Rolle – sehr nützlich, wenn ein Unternehmen eine Umstrukturierung durchführt, aber seine Talente behalten möchte.
Upskilling bedeutet, dass Mitarbeitenden zusätzliche Fähigkeiten beigebracht oder ihre vorhandenen Fähigkeiten verbessert werden, damit sie mehr Wert und Fachwissen in ihre Position einbringen können. Dies kann auch dazu dienen, sie auf eine Beförderung vorzubereiten.
Cross-Skilling bedeutet das Erlernen neuer Fähigkeiten, die in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können, um eine effiziente Zusammenarbeit und Unterstützung zu gewährleisten. So kann etwa ein Vertriebsmitarbeiter einige Fähigkeiten im Bereich Grafikdesign entwickeln, um die Marketingabteilung zu entlasten.
Experten gehen davon aus, dass etwa 50 % aller Arbeitsplätze eine Höherqualifizierung, Umschulung oder Cross-Skilling erfordern, um den neuen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden (oder um die Qualifikationslücken zu schließen).
Was bedeutet Cross-Skilling für Unternehmen?
Ausgehend vom aktuellen Marktszenario wird fast jede Branche zustimmen, dass die übergreifende Ausbildung von Mitarbeitenden sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer große Vorteile mit sich bringt. Es mag etwas zusätzliche Zeit und Mühe erfordern, aber die langfristigen Vorteile von Corporate Learning überwiegen oft bei Weitem die damit verbundenen Kosten.
Cross-Skilling beschreibt den Kompetenzentwicklungsprozess, wenn Unternehmen ihre Mitarbeitenden auch für benachbarte Aufgabenbereiche ausbilden. Indem die Zahl der Mitarbeitenden, die bestimmte Aufgaben ausführen können, erhöht wird, wird das Risiko von Betriebsausfällen und Verzögerungen in der Lieferkette verringert. Zudem werden interne Service-Center (wie Marketing und Support) um zeitraubende Tätigkeiten entlastet und die Produktivität kontinuierlich optimiert. Jobrotationsprogramme ermöglichen es den Mitarbeitenden, vorübergehend in verschiedenen Funktionen im Unternehmen zu arbeiten sowie zu erlernen, und sind eine wirksame Methode für die abteilungsübergreifende Qualifizierung von Mitarbeitenden.
Cross-Skilling kann Mitarbeitenden auch ermöglichen, Probleme aus einer neuen Perspektive zu betrachten und multifunktionale Fähigkeiten zu erwerben. Cross-Skilling hat somit viele Vorteile für Arbeitnehmende und Unternehmen. Die neuen Fähigkeiten bzw. Cross-Skills helfen, die 360-Grad-Sicht auf die Aktivitäten des Unternehmens zu verstehen und ermöglichen es Ihnen, die tägliche Arbeit und die Organisation als Ganzes besser zu verstehen.
Vorteile für die Organisation:
Kosten werden durch angemessene Nutzung der verfügbaren Ressourcen reduziert.
Durch das Angebot von Cross-Training zeigt ein Unternehmen sein Interesse an der beruflichen Entwicklung und der Schulung seiner Belegschaft.
Team ist für zukünftige Herausforderungen und Chancen gerüstet.
Vorteile für die Mitarbeitenden:
Es eröffnen sich mehr Möglichkeiten, zu wachsen und sich in der Branche zu etablieren.
Selbstwert lässt sich durch den Einsatz verschiedener Technologien steigern und die Expertise passt sich an die aktuellen Marktanforderungen an.
Tägliche Arbeit wird nicht eintönig, um eine funktionsübergreifende Experience ergänzt und die Arbeitszeit wird sinnvoller genutzt.
Fazit
Um den strategischen Anforderungen des Marktes nach dynamischen Fähigkeiten der Mitarbeitenden gerecht zu werden, die sowohl dem Unternehmen als auch der Belegschaft zugutekommen, ist Cross-Skilling im People Development dringend erforderlich. Dadurch werden nicht nur die vorhandenen Fähigkeiten der Mitarbeitenden verbessert, sondern sie werden für herausfordernde Zeiten mit neuen Zertifizierungen gerüstet, deren Tempo durch immer neue Technologien (wie die KI) bestimmt wird.